Verfahren

Kontrastive Aufgabenanalyse in der industriellen Produktion

Hier finden Sie die Arbeitsblätter und das Ergänzungsmanual für das im Projekt IntAGt entwickelte Verfahren Kontrastive Aufgabenanalyse in der industriellen Produktion zum Download. Dieses Verfahren basiert auf dem KABA-Verfahren von Heiner Dunckel und Kollegen aus dem Jahr 1993 und wurde für den Einsatz in der industriellen Produktion angepasst. Für die Anwendung der zur Verfügung gestellten Arbeitsblätter und des Ergänzungsmanuals ist das originale KABA-Manual notwendig, welches z.B. der Veröffentlichung von Dunckel und Pleiss (2007) auf CD beigelegt ist.

 

Hintergrund

1993 erschien der im Rahmen eines BMBF-Forschungsprojekts entwickelte Leitfaden zur kontrastiven Aufgabenanalyse, kurz: KABA (Dunckel et al. 1993). Ziel des KABA-Verfahrens war es, durch die Analyse von Arbeitsaufgaben und ihren Bedingungen „einen Beitrag zur Analyse und Gestaltung der angemessenen Aufgabenverteilung zwischen Mensch und Technik“ (Dunckel 1999, S. 233) zu leisten. Die Analyse orientiert sich dabei an theoretisch begründeten Kriterien menschengerechter Arbeit, die im KABA-Verfahren als „Humankriterien“ bezeichnet werden. Das Verfahren ist auf Aufgaben in Büro und Verwaltung ausgerichtet, wurde jedoch in der folgenden Zeit auch für andere Arbeitsplätze eingesetzt.

Für die arbeitspsychologischen Fragenstellungen des IntAGt-Projekts erschien der Ansatz des KABA-Verfahrens grundsätzlich geeignet: Mithilfe von bedingungsbezogenen Beobachtungsinterviews durch geschulte Experten können Arbeitsaufgaben in Hinblick auf Humankriterien und mit einem besonderen Fokus auf Technikfolgen bewertet werden. Im Projekt wurde eine angepasste Version der Antwortblätter und des Verfahrensmanuals entwickelt, die zwar die Analyse der Humankriterien im Prinzip unberührt lassen, aber auf die Besonderheiten des Verfahrenseinsatzes in der sog. Industrie 4.0“ eingehen.

Zu den Änderungen zählen:

  • Anpassungen in Hinblick auf eingesetzte Technologien.
  • Kürzungen an Stellen, die für den Einsatz in der industriellen Produktion weniger relevant erschienen, z.T. unter Rückgriff auf die Kurzversion KABA-K nach Resch (2007).
  • Ergänzungen z.B. in Hinblick auf die automatische Ermittlung von Leistungsindikatoren oder in Bezug auf eine ausführlichere Erfassung von psychischen Belastungen unter Rückgriff auf das Verfahren RHIA/VERA-Produktion (Oesterreich et al. 2000).

Die so entstandene KABA-Fassung für die industrielle Produktion wurde im Projektkontext erfolgreich eingesetzt und kann somit als erprobt gelten – sie wurde jedoch nicht erneut auf Reliabilität und Validität geprüft. Eine Weiterentwicklung und methodische Überprüfung ist aus Sicht des Projektkonsortiums wünschenswert.

 

Verfahren zum Download

Literaturverzeichnis

Dunckel, Heiner (1999): Leitfaden zur Konstrastiven Aufgabenanalyse (KABA). In: Heiner Dunckel (Hg.): Handbuch psychologischer Arbeitsanalyseverfahren. Zürich: Vdf-Hochschulverl. (Mensch, Technik, Organisation, 14), S. 231–254.

Dunckel, Heiner; Pleiss, Cordula (Hg.) (2007): Kontrastive Aufgabenanalyse. Grundlagen, Entwicklungen und Anwendungserfahrungen. Zürich: vdf Hochschulverl. an der ETH (Mensch, Technik, Organisation, Bd. 41).

Dunckel, Heiner; Volpert, Walter; Zölch, Martina; Kreutner, Ulla; Pleiss, Cordula; Hennes, Karin (1993): Kontrastive Aufgabenanalyse im Büro. Der KABA-Leitfaden. Grundlagen und Manual. Zürich: Verl. der Fachvereine (Mensch, Technik, Organisation, 5a).

Oesterreich, Rainer; Leitner, Konrad; Resch, Marianne (2000): Analyse psychischer Anforderungen und Belastungen in der Produktionsarbeit. Das Verfahren RHIA/VERA-Produktion: Hogrefe Verl. für Psychologie.

Resch, Martin (2007): Modifikation des KABA-Leitfadens für den Einsatz im Arbeits- und Gesundheitsschutz. In: Heiner Dunckel und Cordula Pleiss (Hg.): Kontrastive Aufgabenanalyse. Grundlagen, Entwicklungen und Anwendungserfahrungen. Zürich: vdf Hochschulverl. an der ETH (Mensch, Technik, Organisation, Bd. 41), S. 105–120.