Yearly Archive 2019

IntAGt Tages-Seminar „Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Ausbildung planen und gestalten“

Wird es bald verpflichtend sein, im Rahmen der beruflichen Erstausbildung das Thema psychische Belastungen in der Arbeitswelt allen Auszubildenden zu vermitteln? Was können wir dem entgegensetzen, dass unser aller Arbeitsleben anspruchsvoller, „dichter“ und voraussetzungsreicher wird? Welche praktischen Konzepte gibt es, Arbeitsgestaltungs- und Gesundheitskompetenz im Arbeitsleben als Kompetenz bei angehenden Fachkräften aufzubauen? Und somit auch prospektiv Gefährdungen der Gesundheit zu erkennen bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen?

Diese und ähnliche Fragen standen im Mittelpunkt des Tages-Seminars „Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Ausbildung planen und gestalten“, das gleichzeitig die Abschlussveranstaltung unseres Projektes IntAGt – Integration von präventivem Arbeits- und Gesundheitsschutz in Aus- und Fortbildungsberufe der Industrie 4.0“ am 28. Mai in Hannover darstellte.

Mehr als 50 teilnehmende Betriebsräte, Betriebsberater, Wissenschaftler und Gewerkschaftsvertreter diskutierten bei der IG Metall Bezirksleitung über die Ergebnisse des Projektes IntAGt. Die Teilnehmenden bekamen jede Menge Inputs zu den betrieblichen Umsetzungsbeispielen, den Konzepten, Online-Materialien und Umsetzungshilfen für die betriebliche Praxis, die im Projekt IntAGt entwickelt wurden und nunmehr für den Transfer für alle Betriebe aufbereitet werden.

Der Handlungsauftrag für Ausbildungspersonal, sich um die Arbeits- und Gesundheitskompetenz der Auszubildenden zu kümmern, ergibt sich aus den Ausbildungsordnungen.

Ausbildungsordnungen legen in Deutschland die bundeseinheitlichen Standards für die betriebliche Ausbildung im Rahmen der dualen Berufsausbildungen fest. Die Ausbildungsordnung regelt die sachliche und zeitliche Gliederung der Ausbildung.

Die sogenannte Standardberufsbildposition 3 „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit“, die für alle 340 Berufe des dualen Systems verbindlich ist, legt fest, dass im Rahmen der beruflichen Ausbildung die folgenden Aspekte als „Querschnittsthemen“ mitvermittelt werden müssen:

  1. a) Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz feststellen und Maßnahmen zu ihrer Vermeidung ergreifen
  2. b) berufsbezogene Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften anwenden
  3. c) Verhaltensweisen bei Unfällen beschreiben sowie erste Maßnahmen einleiten
  4. d) Vorschriften des vorbeugenden Brandschutzes anwenden; Verhaltensweisen bei Bränden beschreiben und Maßnahmen zur Brandbekämpfung ergreifen.

Wir als Projektteam IntAGt und die Sozialpartner setzen uns aktuell dafür ein, dass die Standardberufsbildposition 3 ab Herbst 2019 moderner daherkommt und den veränderten Anforderungen der Arbeitswelt gerecht wird. Also ganz konkret: psychische und physische Belastungssituationen im Arbeitsumfeld, auch präventiv, erkennen und auf Verbesserungen hinwirken – das soll nach unseren Vorstellungen als Lernziel mit aufgenommen werden – verbindlich für alle Ausbildungsberufe des dualen Systems.

Konkretes Ziel des Projektes IntAGt war die Erhöhung der Gesundheits- und Arbeitsgestaltungskompe-tenz, speziell bezogen auf das Thema „psychische Gesundheit“ und „psychische Arbeitsbelastungen“. Hierfür haben wir konkrete Konzepte und Materialien erarbeitet. Zielgruppe sind Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen, und Ausbilderinnen und Ausbilder sowie die Azubis. Um die Standardberufsbildposition 3 „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit“ in der betrieblichen Ausbildung zu vermitteln, stehen diese Materialien ab Ende Juni 2019 zur Nachnutzung allen interessierten Betrieben zur Verfügung. www.aufgaben.projekt-intagt.de

 

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

IntAGt-Workshop in der Excellence Initiative Industrie 4.0

Am 29.04.19 fand ein IntAGt-Workshop zu Belastungen und Ressourcen bei der Arbeit an der Berufsschule Osnabrück in Rahmen der Projekt-AG „Excellence Initiative Industrie 4.0“ statt.

Folgende Themen wurden von den Teilnehmenden bearbeitet und diskutiert: Wie wirkt sich Stress auf den Körper aus? Was sind eigentlich Ressourcen und Belastungen bei der Arbeit? Welche Erfahrungen habe ich als Auszubildender bereits mit Belastungen und Ressourcen gemacht? Was ist eigentlich Industrie 4.0? Was wird sich durch Industrie 4.0 verändern und was macht das mit dem Menschen? Durch den Workshop wurden die Kompetenzen gefördert, Belastungen im Berufsalltag zu erkennen, zu beschreiben und situationsgerechte Handlungsoptionen der Verhältnis- und Verhaltensprävention zu entwickeln.

Die erprobten Lern-und Lehrformate dienen als Grundlage, um das Thema Arbeit und Gesundheit dauerhaft in die gewerblich-technische Ausbildung zu integrieren.

20. Hochschultage Berufliche Bildung in Siegen

Vom 11. bis zum 13. März 2019 veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft berufliche Bildung an der Universität Siegen die 20. Hochschultage Berufliche Bildung. Auch hier war IntAGt mit einem Vortrag vertreten. Claudia Fenzl und Raphael von Galen stellten dem interessierten Fachpublikum im Workshop „Weiterbildung in digitalisierten Arbeitswelten“ Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt vor. Anschließend wurde über die Notwendigkeiten und Herausforderungen der Thematisierung von Arbeit und Gesundheit in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung diskutiert.

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IntAGt auf dem 65. GFA-Frühjahrskongress in Dresden

Der diesjährige Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaften stand unter dem Motto „Arbeit interdisziplinär analysieren, bewerten und gestalten“ und fand vom 27. Februar bis 1. März 2019 in Dresden statt. Unter dem Titel „Psychische Belastungen und Ressourcen bei Digitalisierung und Automatisierung in der industriellen Produktion“ thematisierte Claudia Fenzl die zentralen Ergebnisse der IntAGt-Analysephase. Raphael von Galens Vortrag „Gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltungskompetenz als Gegenstand zukunftsfähiger Aus- und Fortbildungskonzepte“ thematisierte die im Projekt IntAGt entwickelten und erprobten Lern- und Lehrformate.

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